Für viele Unternehmen stellt sich heute nicht mehr die Frage, ob sie grundsätzlich auf einen Cloud-Service zurückgreifen möchten, sondern welcher Anbieter am Besten zu ihren individuellen Anforderungen passt. Denn mit der Google Cloud Platform, den Amazon Web Services und Microsoft Azure stehen Interessenten mittlerweile drei Anwendungsoptionen der grössten Tech-Unternehmen zur Verfügung. Letzterer Cloud-Service wird hierbei oftmals aufgrund seiner Kosteneffektivität, seiner hohen Verfügbarkeit und seiner hervorragenden Sicherheitsstandards hervorgehoben. Der folgende Beitrag möchte deshalb einen ausführlicheren Blick auf die Merkmale von Azure werfen.
Was genau ist Microsoft Azure?
Unter dem Namen “Azure” führte das Unternehmen Microsoft im Frühjahr 2010 seine offizielle Cloud-Computing-Plattform ein. Die Plattform wurde hauptsächlich entwickelt, um Nutzern netzbasierte Anwendungen und Datenbanken flexibel zur Verfügung stellen zu können. Dies bedeutet, dass die entsprechenden Programme nicht mehr auf dem eigenen Computer des Nutzers liegen, sondern ausschliesslich auf den externen Servern von Microsoft platziert sind. Auf diese Weise kann ein Nutzer bequem auf eine grosse Bandbreite an konfigurierbaren Anwendungen zugreifen, ohne sich um Lizenzierungen und Wartungsaufgaben kümmern zu müssen. Über einen Marketplace lassen sich hierbei zahlreiche Dienste aus den Kategorien Compute, Storage, AppFabric, Content Delivery Network und Virtual Network nach dem Pay-as-you-go-Prinzip aktivieren. Darüber hinaus stellt Azure jedoch ebenso WebApps, Speicherplatz, virtuelle Maschinen und ein Azure Active Directory bereit. Nach eigenen Angaben ist Microsoft mit seiner Cloud-Computing-Plattform weltweit bereits in mehr als 140 Ländern vertreten.
Was sind die Vorteile von Microsoft Azure?
Als Plattform für netzbasierte Anwendungen bietet Azure seinen Nutzern vielfältige Vorteile, die mit einem eigenen Rechenzentrum mitunter nur schwer zu realisieren sind. So erlaubt es die automatische Skalierungsfunktion von Azure, entsprechende Anwendungen – wie etwa WebApps – stets in optimaler Weise an die realen Zugriffszahlen anzupassen. Durch einen vorab definierten Grenzwert kann hierbei automatisch die Zuschaltung weiterer Kapazitäten eingeplant werden, wodurch sich selbst spontan entstehende Lastspitzen problemlos bewältigen lassen.
Indem Microsoft die lokalen Dienste von Azure stets über mehrere Rechenzentren verteilt und somit georedundante Umgebungen schafft, besitzt die Plattform gemäss SLA eine garantierte Verfügbarkeit von 99,95%. Neben dieser hohen Ausfallsicherheit sorgt ein speziell für Azure entwickeltes Stufenmodell, welches die fünf Schritte “Detect”, “Assess”, “Diagnostic”, “Stabilize” und “Close” umfasst, für einen kontinuierlichen und zuverlässigen Schutz der Cloud-Umgebung.
Schliesslich entstehen bei Azure nur dann Kosten, wenn ein Dienst auch tatsächlich aktiv ist. Wird ein Server beispielsweise nur während der Bürozeit benötigt, muss folglich nur für den entsprechenden Zeitraum bezahlt werden. Da mit der Nutzung von Azure im selben Moment die Bereitstellung von eigener Hard- und Software sowie das dazugehörige Lizenzmanagement entfällt, kann Azure langfristig wesentlich zur Reduzierung der Betriebskosten beitragen.
Für wen sich der Einsatz von Microsoft Azure lohnt?
Da sich die Plattform Azure gezielt zum Abbau des administrativen und finanziellen Aufwands für das eigene Rechenzentrum einsetzen lässt, eignet sich der Cloud-Service vor allem für Unternehmen, die ihre IT-Strukturen optimieren, erweitern oder langfristig komplett auslagern möchten. Daneben stellt Azure jedoch ebenso eine hervorragende Option für junge Unternehmen dar, die im Zuge ihres Wachstums ein grösstmögliches Mass an Flexibilität und Unabhängigkeit benötigen. In Anbetracht der Tatsache, dass Azure zudem relativ einfach als Testumgebung eingesetzt werden kann, empfiehlt es sich nicht zuletzt für projektbezogene Kontexte, in denen etwa schnelles und unproblematisches Deployment eine zentrale Rolle spielt.