Wir Deutschen werden als die Weltmeister im Bereich Bürokratie angesehen. Wer öfters mit Behörden oder Ämtern zu tun hatte, der weiss, wie kompliziert und langwierig sich ein Vorgang gestalten kann, sei es wegen einer Sondergenehmigung, eines Antrages oder die Steuererklärung. Aus diesem Grund werden im Bereich des New Public Managements einige Massnahmen ergriffen, um die Bürokratie zu vereinfachen und effizienter zu gestalten.
Als Bürokratie wird ein verwaltendes System bezeichnet, welches klar festgelegte Kompetenzen und hierarchische Strukturen aufweist. Nach Max Weber ist das Bürokratiesystem ein sogenanntes “rationale System”. Dies bedeutet, dass nach Vorschrift und nicht nach Gewohnheit gehandelt wird. Daraus ergeben sich einige Vor- und Nachteile der Bürokratie.
Vorteile eines Bürokratiesystems
Da die Beamten hier an Gesetze und Vorschriften des Staates gebunden sind, kann sichergestellt werden, dass jeder Mensch gleich behandelt und die willkürliche Ausübung von Macht unterbunden wird. Gleichzeitig wird hierdurch der einzelne Beamte in seiner Verantwortung entlastet, was psychologisch gesehen sinnvoll ist.
Wie schon erwähnt ist auch die Rationalität und die Neutralität ein Vorteil. In einem Bürokratiesystem wird jeder Bürger gleich behandelt – egal, ob es um die Bearbeitung von personenbezogenen Vorgehen geht, oder den Ausgang dieser.
Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die Kontinuität des Systems: Da die Prozesse eng miteinander verbunden sind, wird das Bürokratiesystem nicht sprunghaft abgeändert.
Nachteile eines Bürokratiesystems
Auch, wenn die Gleichbehandlung als Vorteil verstanden wird, so ist immer zu bedenken, dass durch eine zu hohe Verrechtlichung der Richtlinien auch die Gefahr besteht, Einzelfälle zu benachteiligen. Dies wird gefährlich, wenn es sich um wirtschaftliche Angelegenheiten handelt, denn hier hängen oft viele Arbeitsplätze von einer staatlichen Entscheidung ab.
Weiterhin besteht die Gefahr der übermässigen Bürokratisierung. Wenn es zu viele Richtlinien gibt, dann kann keine gerechte Entscheidung getroffen werden. Auch die Veränderung einzelner Prozesse muss gut überlegt sein, denn es kann leicht zu fehlgeleiteten Informationen und damit verbundenen Fehlern kommen.
